Samstag, 5. Januar 1980

USA verhängt Wirtschaftsembargo gegen UdSSR

Politik: Am 5. Januar 1980 verhängen die USA wegen des Einmarsches in Afghanistan Sanktionen gegen die Sowjetunion.

Schon Ende 1978 bat der afghanische Präsident Taraki die Sowjetunion um militärische Hilfe gegen die im Land ansässigen Rebellen. In der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember 1979 landeten die ersten Teile der für den Einsatz gebildeten sowjetischen 40. Armee in Kabul. 7.000 Elitesoldaten der 103. 'Witebsker' Luftlandedivision besetzten neben dem Flughafen auch zentrale Punkte in der Hauptstadt.
Am 27. Dezember 1979 marschierten sowjetische Truppen der 5. und 108. Motorisierten Schützendivision über die Landesgrenze in Afghanistan ein. Mit der Operation Storm-333 erreichten Teile einer insgesamt 650 Mann starken Sondereinheit des KGB (darunter auch Speznas) am 27. Dezember 1979 den Regierungspalast. Der afghanische Ministerpräsident Hafizullah Amin wurde von Soldaten in afghanischen Uniformen getötet. Die Regierungsgeschäfte übernahm Babrak Karmal, der versuchte, einerseits den Bürgerkrieg zu deeskalieren und andererseits die Anbindung an die Sowjetunion, unter anderem durch ein Abkommen über eine Truppenstationierung, zu stärken.
Bereits im Februar 1980 standen 85.000 sowjetische Soldaten im Land und die Truppenstärke wurde bis 1988 weiter auf etwa 115.000 vergrößert.




Da aufgrund der schwierigen Bedingungen des in äußerst hartem Terrain stattfindenden Guerilla-Kampfes nur wenige Journalisten die Mudschahedin begleiteten, blieben die vom Krieg veröffentlichten Informationen oft ungenau. Einige Journalisten überredeten die Mudschahedin-Kommandanten, vor laufender Kamera Raketenangriffe zu simulieren. Ein Großteil der Filmaufnahmen des Kriegs wurde von Privatleuten gemacht, die mit diesem Material in westlichen Staaten um finanzielle Unterstützung für die Mudschahedin warben. Ein weiterer großer Teil der privat erstellten Filmaufnahmen hatte die Situation der Flüchtlinge zum Thema, die in den pakistanischen und iranischen Flüchtlingslagern auf Hilfe von außen angewiesen waren.




Der afghanische Krieg war in der Sowjetunion selbst äußerst unpopulär. Viele wehrpflichtige Jugendliche aus der gesamten Sowjetunion, die als Soldaten in diesem Krieg eingesetzt waren, kamen ums Leben, erlitten Verwundungen, zogen sich Krankheiten zu oder wurden traumatisiert. Außerdem wirkte der Afghanistankrieg als Katalysator für die wachsende Drogenproblematik und -kriminalität innerhalb der Sowjetunion, denn die Verbreitung von Rauschgiften wie Haschisch, Heroin usw. wurde durch ihn enorm befördert. Insofern besteht eine weitere Parallele zum Vietnamkrieg der USA.




Wegen der Geheimhaltung, die alle militärischen Angelegenheiten umgab, und der Zensur in den Medien waren Berichte über diese Aspekte des Krieges nicht möglich. Die sowjetische Bevölkerung konnte sich mit den Zielen des Einsatzes „in der fremden Wüste“ nicht identifizieren, was in einem Vertrauensverlust der sowjetischen Bevölkerung zur politischen Führung resultierte.





Der Afghanistankrieg und seine enormen Kosten beschleunigten damit den Zersetzungsprozess Ende der achtziger Jahre innerhalb der UdSSR noch, auch wenn Angriffe der Mudschaheddin auf sowjetisches Territorium die Ausnahme blieben.





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Stefan Schönwolf
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